Die Praxis
Nach 38 Jahren voller Einsatz für die Menschen in Gelnhausen hat sich Rainer Nickels aus der ersten Reihe zurück gezogen, arbeitet aber nach wie vor voller Freude in der Praxis mit. Anfang 2024 wurde ich offizieller Praxisinhaber. Unser Anspruch, die beste Versorgung für Sie zu gewährleisten, bleibt natürlich bestehen.
Warum mache ich das?
Weil jeder Mensch etwas braucht, das ihn antreibt. Übrigens grundlegend für langfristige körperliche und geistige Gesundheit. Besteht kein Sinn und Zweck mehr im Leben, beginnt der Abbau der Zellen. Aber nun etwa mehr ins Detail:
Die Geschichte dahinter
Vordergründig steht meine Leidenschaft, immer etwas Neues lernen zu wollen. Und der menschliche Körper ist ein unbegrenztes Lernfeld. Dahinter steht ehrlicherweise mein Persönlichkeitsmerkmal „Helfer-Syndrom“, was mich bei der Berufsfindung zwischen Ingenieur und Physiotherapeut zu letzterem führte, weil mein Herz einfach mehr dafür schlug, Menschen in ihrer Gesundung zu begleiten, anstatt Gebäude zu planen.
So setzte ich nach der Physiotherapieausbildung meinen Lernweg im Studium der Sportwissenschaften fort, um weitere Zugangswege zum Verstehen des menschlichen Körpers kennenzulernen. Ich war folglich auch als Trainer im Breiten- bis zum Leistungssport tätig und habe sowohl Kleinkindern Bewegungserfahrungen vermittelt als auch Olympiateilnehmer betreut.
Als weiteren Zugang mittels psychodynamischer Körpertherapie habe ich kennenlernen dürfen, wie frühe Kindheitserlebnisse, teils schon vorgeburtlich, unser gesamtes Leben prägen, unbewusst unsere Denk-, Fühl- und Handlungsmuster steuern und Symptome auf körperlicher Ebene hervorrufen können. Dies zu erkennen ist ein entscheidender Schritt bei der Arbeit mit Klienten, wenn klassische Therapien keine bis wenig Veränderung zeigen.
Aber auch dieses Wissen stellte mich noch nicht zufrieden. Ich wollte wissen, wie ich mit Menschen kommunizieren kann, ohne ihnen ständig Rat“Schläge“ zu geben, sondern mich mehr in die jeweilige Situation hineinversetzen kann. Dabei half mir das Erlernen systemischer Gesprächs- und Arbeitstechniken, wodurch ich meinen Klienten helfen kann, für sich selbst die stimmigste Lösung und Handlung zu finden, um dieses großartige Gefühl der Selbstwirksamkeit zu entwickeln und aus dem Selbstbild des „Opfers“ und „Machtlosen“ zu entsteigen.
Mein Weg geht weiter, die nächste Ausbildung hat gestartet, und so stille ich meinen Durst nach dem „Wissen, wie alles zusammen hängt“ und nutze mein bisheriges Wissen bei der Behandlung meiner Klienten.
Die Anwendung des Erlernten an mir selbst führte dazu, dass ich meine eigenen Verletzungen (z.B. Meniskusriss oder Bizepssehnenanriss) damit behandele und somit Operationen vermeiden konnte.
Ist es nicht in jedem Fall einen Versuch wert, andere Wege auszuprobieren, bevor der Gang zur Operation unternommen wird? Sie dürfen sich diese Frage selbst beantworten.
Die Antwort ist so simpel und genial, dass sie manch einen überraschen wird: Bewegung. Die not-wendende Bewegung. Bei Beschwerden kommt es üblicherweise zu Schmerz-Vermeidungsverhalten, Immobilität und langfristig gesehen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität.
Unter regulierender Bewegung verstehe ich die Kombination aus gezielten aktiv-passiven Dehntechniken, intensiver Muskelkräftigung und funktionellen (effektiv funktionierenden) Bewegungsabläufen, die eine überschießende Reaktion des Gehirns in Form eines Schmerzreizes unnötig macht.
Es ist wirklich oft sehr einfach: Wir brauchen zum Training tatsächlich nur einfache, natürliche Bewegungen und unseren Körper. Das genügt in den meisten Fällen!
Wie entstehen Schmerzen im Körper?
Länger bestehende Schmerzen können für uns Warnsignale sein, um uns rechtzeitig vor einer bevorstehenden Schädigung zur Änderung unseres Verhaltens zu bewegen.
Wie oft haben auch Sie dieses Signal mit einer Schmerztablette abgeschaltet und weiter gemacht wie bisher. Wird unser schädigendes Verhalten jedoch lange genug weiter geführt, wird der Körper irgendwann nicht mehr kompensieren können, sondern krank.
Die wissenschaftliche Theorie der Schmerzentstehung lautet derzeit wie folgt (kurz und grob umrissen): Der Schmerz an sich ist zunächst rein chemisch betrachtet eine Wahrnehmung, die im Gehirn stattfindet und nicht immer die Verletzung im Gewebe widerspiegelt. Ein Signal, das im überlasteten oder verletzten Gebiet registriert wird, stuft das Gehirn als Schmerz ein oder auch nicht. Dies ist abhängig von vielen zusätzlichen Faktoren. Schmerzen werden also im Gehirn „gebaut“ aufgrund der Summe vielschichtiger Sinnesreize.
Es gibt akute und chronische Schmerzen, den Körper oder die Eingeweide betreffende Schmerzen, Nervenschmerzen (u.a. Phantomschmerzen, das beste Beispiel dafür, dass Schmerzen im Gehirn entstehen können) und Übertragungsschmerzen. So können z.B. chronische Schmerzen entstehen, obwohl im ehemals betroffenen Gebiet wieder alles in Ordnung ist. Es geht also bei der Schmerzbewältigung darum, eine Neubewertung in den Hirnarealen zu erschaffen, die ein Signal übermäßig und dauerhaft als Schmerz einstufen. Hierzu gibt es verschiedene Herangehensweisen. Das vegetative Nervensystem ist ein Teilbereich, das für die Schmerzwahrnehmung und den körperlichen Reaktionen darauf (Unwohlsein, Angst, Stress, usw.) verantwortlich ist.
Jenes vegetative Nervensystem hat einen mächtigen Einfluss und wird darum in meinen Therapien mitbehandelt.
Wird in unserer Praxis groß geschrieben:
Wertschätzung
Zuhören
gemeinsam den passenden Weg finden
Für Behandlungstermine oder ein Beratungsgespräch rufen Sie jetzt an. Die Praxis ist durchgängg von 8 Uhr bis 18 Uhr besetzt.